Vom Winde verweht…
Nicht ganz einfach, so kurz nach einer bitteren Niederlage eine objektive Beurteilung abzuliefern. Fakt ist, dieses Spiel hätten wir nie und nimmer verlieren dürfen. Selbst ein Unentschieden hätte nicht ganz dem Spielverlauf entsprochen, aber mit einem Remis hätte man noch eher leben können.
Als einziger Spieler erwischte Sören Klappert in der 22. Minute den Flow und schoss aus aus 18 Metern aus halblinker Position unhaltbar das Tor des Tages. Inwiefern der sturmartige Wind dabei mitgeholfen hat, bleibt unbeantwortet. Fakt ist auch, dass obwohl Engers den heimischen Kunstrasen eher gewohnt ist, unsere Mannschaft über weite Strecken überlegen war. Schon in der ersten Viertelstunde hatte Nico Zimmermann und drei mal der mit Abstand gefährlichste Völklinger Stürmer, Felix Dausend, die Führung auf dem Fuß. Aber entweder gingen die Bälle knapp am Gehäuse vorbei oder Keeper Andreas Pütz war zur Stelle. Aus dem Nichts heraus schlug dann Torjäger Klappert zu und stellte damit den Spielverlauf auf den Kopf. Davon ließ sich unsere Elf jedoch nicht beeindrucken und spielte weiter munter nach vorne. In der 33. Minute standen Zimbo und Dimmi beide völlig blank, wurden jedoch nicht gesehen. In der 38. Minute fast das 2:0, der Treffer wurde aber wegen Abseits nicht gegeben. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Lars Birster eine gute Schussposition, der Ball kam aber zu drucklos auf’s Tor.
Nach dem Wechsel setzte Trainer Günter Erhardt voll auf Offensive. Maziar Namavizadeh und Jan Issa kamen für Lars Birster und Jannik Meßner, Fabian Scheffer wurde nach hinten beordert. Ein riskanter Schachzug, der sich jedoch nicht auszahlen sollte. Zwar wurde unser Spiel dadurch nach vorne noch druckvoller, Engers hatte dadurch aber ein paar minimale Konterchancen, die einzigen über 90 Minuten. So in der 50. Minute, als wiederum Klappert aus guter Position völlig verhaute und in Minute 82, da versemmelte ein Stürmer der Heimelf eine gute Kopfballchance. Ansonsten etliche Versuche unseres SVR, das Ergebnis zu egalisieren. So konnten Marcel Linn, Mazi und 2 mal Zimbo das Leder nicht unterbringen. Die beste Chance hatte Mazi in der 65. Minute, der jedoch, ähnlich wie im ersten Durchgang, 2 völlig freistehende Kollegen ignorierte, umständlich und eigenwillig rumdrippelte und letztendlich Nico Zimmermann das Spielgerät drüber drosch. Die letzten Gelegenheit vergab Jordan Steiner, der eine Etage zu hoch zielte.
Negativer Höhepunkt war kurz vor dem Ende die rote Karte für Namavizadeh. Nur ein paar Minuten vorher wurde er vom gut pfeifenden Schiri Kaufmann ermahnt, sein Temperament zu zügeln. Trotzdem ließ sich Mazi zu einer Tätlichkeit hinreißen und wurde völlig zu Recht mit glattrot bestraft.
Durch diese unnötige Niederlage gerät nun auch der 2. Tabellenplatz, der zur Relegation berechtigt, in Gefahr. Da Rot-Weiß Koblenz am Sonntag zuhause gegen Wiesbach klar mit 3:0 gewonnen hat, beträgt der Rückstand zum Tabellenführer nun 9 Punkte. Um die Minimalchance auf den Titel zu wahren, muss am kommenden Samstag zuhause gegen Koblenz ohne wenn und aber gewonnen werden.